Nachbericht zum Lehrer-Konzert der Musikschule Aarbergen am 5.11.2017
Auch in diesem Jahr erlebten die Zuschauer ein qualitativ sehr hochwertiges und abwechslungsreiches Programm, das die Lehrer der Musikschule Aarbergen zusammengestellt hatten. Zu Beginn ertönten Orgel-Klänge, sicherlich eine Besonderheit bei einem Konzert einer hessischen Musikschule. Valeria Feldmann spielte eine von ihr komponierte Fantasie über „Ein feste Burg ist unser Gott“; so kraftvoll, intensiv und variantenreich, dass nach Abschluss des Stückes zum ersten Mal spontaner Applaus und ein „Wow“ aus dem Publikum aufbrandete. Als zweites Stück spielte sie ein „Adagio“ von Johann Sebastian Bach formschön und getragen.
Viola Förster, nach einigen Jahren wieder Gast bei dem Lehrer-Konzert, demonstrierte ihre Vielseitigkeit mit drei Gesangs-Beiträgen, zu denen sie sich selbst am Klavier begleitete. Aus der musikalischen Feder von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Georg Friedrich Händel und Leyla Yilbar Norgren, einem schwedischen Film-Komponisten, stammten die sehr unterschiedlichen Lieder, die Viola Förster mit ihrer klaren und warmen Stimme sehr anschaulich und berührend interpretierte.
Joey Becker und Martin Reuß, erstmals im Gitarren-Duo zu hören, stellten zwei populäre klassische Werke vor; eine Etüde von Leo Brouwer, virtuos und recht bewegt, und eine sehr klangschöne Ballade, „Hand in Hand“, von Walter Theisinger. Gerade in der für Gitarren sehr fruchtbaren Akustik der evangelischen Kirche von Michelbach offenbarte sich der intime und brillante Klang dieser Instrumente.
Klassische Kammermusik von Francois Devienne, einem Zeitgenossen W.A.Mozarts, boten Margot Höland, Flöte, und Valeria Feldmann, Violine dar. Mit großer Virtuosität, selbst in höchsten Tempi noch klangschön und stilistisch sicher, viel Temperament und einer begeisternden Spielfreude zogen sie das Publikum in ihren Bann. Die beiden Sätze „Rondo“ und „Allegro moderato“ offenbarten viele Aspekte der klassischen Musik: rasante Tempi, einen großen Melodien-Reichtum, und ein großartiges und sehr interessantes und bewegendes und bewegtes Zusammenspiel der beiden Instrumente.
Zum Abschluss erklangen zwei Walzer des romantischen Komponisten Frederic Chopin – in Cis-moll und As-Dur, brillant am Klavier vorgetragen von Sebastian Koch. Nach einem nicht enden wollenden Applaus des sehr aufmerksamen und interessierten Publikums bot Sebastian Koch eine Zugabe an, über die das Publikum abstimmen konnte. Die Mehrheit entschied sich für einen Gesangs-Beitrag von ihm, da er in den letzten Jahren häufig als Counter-Tenor zu hören war. Er entschied sich für die wundervolle Ballade „Don‘t know why“ von Norah Jones und sang sie mit einer sehr schönen Tenor-Stimme, die für die hohen Passagen des Liedes ins Falsett wechselte. Mit dieser Zugabe verzauberte er das gesamte Publikum noch einmal zum Ende und beschloss das abwechslungsreiche und vielfarbige Programm.
Schließlich dankte Martin Reuß noch einmal allen Mitwirkenden für ihre gelungenen Beiträge und bekundete seinen Stolz als Leiter der Musikschule Aarbergen, angesichts des hohen Niveaus dieser Veranstaltung.